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- Meine Reise zum Ich

Jacqueline Carey-Kushiel Band 1-3

Kushiel

Band 1 - 3

von Jacqueline Carey

Kushiel – Das Zeichen ist der erste Band einer anfänglich als Trilogie gedachten Buchreihe, die zurzeit 10 Bände umfasst, von denen aber nur die ersten drei ins Deutsche übersetzt wurden.

 

Die Reihenfolge aller Bücher:

Band 1: Das Zeichen, Band 2: Der Verrat, Band 3: Die Erlösung, Band 4: Cassiel’s Servant, Band 5: Kushiel’s Scion, Band 6: Kushiel’s Justice, Band 7: Kushiel’s Mercy, Band 8: Naamah’s Kiss, Band 9: Naamah’s Curse, Band 10: Naamah’s Blessing

zu den Inhalten Band 1 - 3

Kushiel - Das Zeichen

 

Das Land Terre d’Ange ist ein Ort unübertroffener Schönheit und Anmut. Seine Bewohner entstammen der Verbindung von Göttern und Menschen und leben nach einer einfachen Regel: Liebe, wie es dir gefällt. Die junge Phèdre nó Delaunay ist seit ihrer Geburt mit dem Mal eines Gottes gezeichnet – Kushiels Pfeil, der Segen und Fluch zugleich bedeutet. Phèdre ist eine Anguisette und besitzt die einzigartige Gabe, Lust am Schmerz zu empfinden. Diese Gabe macht sich Delauny zunutze. Er kauft Phédre, bildet sie in allen möglichen Sprachen aus und unterweist sie, ganz genau zu beobachten. Als sie dann soweit ist, wird sie auf die Ranghohen des Reiches losgelassen und erfährt auf ihre Weise mehr Geheimnisse, als ihr gut tun. Sie kommt einer Verschwörung auf die Spur, die Terre d’Ange in seinen Grundfesten zu erschüttern droht. Als gefragte Kurtisane am königlichen Hof wird sie immer tiefer in den Strudel der Ereignisse hineingezogen, bis sie schließlich sogar zur Botschafterin der Königin wird.

Kushiel - Der Verrat

 

Nachdem die Verschwörung gegen die Königin von Terre d’Ange aufgedeckt wurde, kehrt wieder Ruhe in das Land ein. ist mit Joscelin auf ihrem Landsitz, als sie eine versteckte Botschaft der Hochverräterin Melisande erreicht. Phedre ist davon überzeugt, dass Melisande etwas im Schilde führt, um wiederum Ysandre und den Thron anzugreifen. Gegen alle Vernunftsargumente begibt sie sich an den Hof und nimmt gegen den Wunsch von Joscelin ihre Arbeit als Dienerin Nahmaas wieder auf. Recht schnell stößt sie auf Hinweise, die sie ins ferne La Serenissima führen. Die Beziehung zwischen Joscelin und Phedre wird immer angespannter, bis sie sich schließlich trennen. Nun beginnt ein langer verschlungener und entbehrungsreicher Weg für Phedre, da sie ausgerechnet dort auf Melisande stößt, wo sie diese am wenigsten erwartet. Im Wettlauf gegen die Zeit muss sie versuchen, Melisande das Handwerk zu legen und ihre Heimat vor einem Krieg zu bewahren.

Kushiel - Die Erlösung

 

Zehn Jahre lang hat Phèdre nó Delaunay nach einer Möglichkeit gesucht, ihren alten Jugendfreund Hyacinthe aus der ewigen Gefangenschaft zu befreien. Hyazinthe hatte einst ein Bündnis mit dem Gebieter der Meeresstraße geschlossen, um Phèdres Leben zu retten. Nun stößt Phèdre auf eine neue vielversprechende Spur, und gemeinsam mit ihrem treuen Begleiter und Geliebten Joscelin reist sie an ferne Königshöfe, an denen der Wahnsinn regiert, und in ein geheimnisvolles Land, das die Welt vergessen hat. Dort trifft sie auf eine Macht, die so ungeheuerlich ist, dass niemand es wagt, ihren Namen auszusprechen.

Meine Meinung:

 

Carey breitet vor einem eine Welt aus, in der Prostitution und sexuelle Ausrichtung jeglicher Art akzeptiert werden, ohne dass es in irgendeiner Form billig oder effekthaschend wirken würde. Selbstverständlich werden die Bücher damit beworben, dass Sex eine wichtige Rolle spielt, allerdings ist die Einstellung der Protagonisten dazu so selbstverständlich, dass diese Elemente keineswegs aufgesetzt wirken, sondern nur das Grundgerüst für die erzählte Geschichte bilden.

 

Fantasy – oder doch nicht? So richtig kann ich diese Frage auch nach dem Ende von Band 3 nicht beantworten. Es kommen keine Feen, Elfen, Drachen oder andere Fabelwesen vor. Und doch: Die Bewohner von Terre d’Ange stammen von Göttern ab, die einst auf der Welt gewandelt sind und deren oberste Botschaft ist: “Liebe, wie es dir gefällt”.

 

Terre d’Ange und seine Nachbarländer weisen viele Parallelen zu Europa auf, selbst die mitgelieferte Karte zeigt das. Es weist eine Gesellschaft auf ähnlich dem mittelalterlichen Nordfrankreich, in dem die höheren Stände alle Formen der erotischen Verlustierung frei ausleben, bevorzugt in Häusern, die sich auf die Bereitstellung jeweils einer speziellen Form als kommerzielle Dienstleistung spezialisiert haben. Den höchsten Respekt genießen dabei Frauen, denen es vergönnt ist aus Schmerz Lust zu ziehen. Die Protagonistin ist damit beschäftigt, sich als masochistische Kurtisane von den verschiedenen Kunden quälen zu lassen, um die mäßig spannenden Ränke des Adels auszuspionieren.

 

Jacqueline Carey erzählt in der Ich-Form und verwendet auch ausgefalleneren und gehobeneren Wortschatz. Das Zeichen umfasst 953 klein und eng gedruckte Seiten und eignet sich dadurch nicht für Leser, die lieber “leichte” Kost bevorzugen und auch Band 2 und 3 sind mit den Seitenzahlen eher dicke Wälzer denn Bücher. Auf Sexszenen, die man erwarten könnte, wenn die Hauptperson eine Kurtisane ist, wird im ersten Band verzichtet. Es wird alles nur angedeutet und bleibt der Phantasie des Lesers überlassen. Band 2 ist da eine Steigerung, denn er ist gespickt mit einigen expliziten, aber geschmackvoll beschriebenen Sado-Maso-Szenen.

 

Irgendwie schienen Carey im dritten Teil ein wenig die Ideen ausgegangen zu sein. Zwar schickt sie ihre Heldin erneut auf eine gefährliche Reise, aber irgendwie wirkt die Geschichte sehr viel konstruierter und nicht mehr so lebendig wie in den ersten beiden Bänden. Phédres Schuld gegenüber Hyacinthe dominiert diesen Teil, und irgendwie wirken all ihre Erlebnisse in diesem Buch wie eine Art Buße für das Vergangene. Der Sadomasochismus erlebt eine unnötige Steigerung zum Vorangegangenen, irgendwie scheint die Autorin da nach dem Motto: “Schneller, höher, weiter!” oder eher “Bestialischer, brutaler, grausamer!” vorzugehen.

 

Fazit:

 

Mir kommt die Trilogie eher vor wie drei Sadomasochistische Historienschmöker. Ich habe immer ein kleines Problem, wenn amerikanische schriftstellernde Hausfrauen, das Gegenbild der puritanischen Gesellschaft nach Europa projizieren wollen. Ich schreibe selbst über BDSM und Erotik und bin durchaus nicht zart besaitet was das Thema anbelangt, aber bestialisch und grausam hat nichts mit Sadomasochismus und BDSM zu tun. Schade, dass die Verbindung meiner Lieblingsthemen dadurch eher in die Hose ging, als eine gute Lektüre zu Tage förderte.

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