Magische Bilder
Die verschollenen Meister
von Akram El-Bahay
In seinem neuen Fantasy-Roman für Erwachsene entführt uns der Autor nach Paris. Das Buch ist der Magische Auftakt eines Zweiteilers über Abenteuer quer über den Globus, von Paris über Kairo und Peking bis nach Sibirien

Der zwanzigjährige Student Art arbeitet in einem Fotoladen und wird dort durch einen Vorfall mitten hinein in die Welt der Magie gezogen, als er auf ein Foto stößt, das die Hinrichtung von Ludwig XVI. zeigt. Sein Leben gerät aus den Fugen. Erst recht, als er erfährt, dass fünf weitere dieser Bilder existieren, die vergangene Ereignisse lange vor der Erfindung der Fotografie zeigen.
Das Magiesystem ist in der Geschichte ist unterteilt in die Fähigkeiten von sechs Familien. Jede Familie lebt in einer Enklave verborgen in einem anderen Land. Verbergen müssen sie sich, da ihnen sogenannte Inquisitoren auf den Fersen sind. Einst wurden durch die Inquisitoren die Meister der sechs magischen Familien, die den großen Königshäusern dienten, mit einem Zauber in sechs Fotografien verbannt.
Ausgerechnet Art entdeckt und spürt eines dieser Bilder bei seinem Chef Monsieur Rufus, dem es nach langer Suche gelungen ist, in den Besitz eines dieser Fotos zu gelangen. Als kurz darauf der Laden von finsteren Gestalten überfallen wird, ist Art schnell klar, dass es nicht mit rechten Dingen zugeht. Er landet mitten im Kampf zwischen seinem Chef und den auftauchenden Inquisitoren und wird von Amin, einem Magier der Enklave von Ägypten in die Enklave von Paris gebracht.
Art wird vollends in eine unglaubliche Verschwörung verstrickt: Offenbar will jemand die gefangenen Magier befreien. Und Art ist der Einzige, der mit seiner Magie die Bilder öffnen kann …
Meine Meinung:
Magie, Geschichte und alte Fotografien sind die Zutaten für „Magische Bilder – Die verschollenen Meister“ von Akram El-Bahay. Der Autor entführt den Leser in eine Welt, deren Magie faszinierend ist. Der schnelle Einstieg leistet der Spannung nicht im Geringsten Abbruch, eher im Gegenteil. Akram El-Bahay lässt uns durch seinen blumigen Schreibstil direkt in die Magie eintauchen. Durch Arts Perspektive lernen wir alles kennen, dabei stellt sich die größte Frage, zu welcher Familie Art eigentlich gehört. Denn auch Art ist ein Magier, doch seine Magie hat eine unbekannte Farbe. Jede Familie hat ihre eigene Farbe, wenn sie Magie ausübt.
Es beginnt eine Reise in andere Länder und wir dürfen auch andere Enklaven und ihre Bewohner kennenlernen. Die Geschichte bleibt dabei immer unterhaltsam und es werden wichtige und aktuelle Themen angesprochen. Art trifft mit seiner dunklen Haut oft auf Ablehnung und auch Amin hadert mit eigenen Problemen, da die Magier in Ägypten sehr altmodisch sind. Wobei Amin hier immer wiederum eher durch seinen besonderen Kleidungsstil auffällt.
Das Trio ist jedenfalls ein gutes Team und ihre Dynamik hat mir sehr gut gefallen. Zwischen den dreien entsteht eine gute Freundschaft und ich mochte besonders Amins Charakter, da er einfach so lebensfroh und lustig ist, auch wenn er gerne zu viel redet.
Alte Fotografien zeigen uns Momente, die längst vergangen sind, aber dennoch lebendig bleiben. Sie erzählen uns Geschichten von Menschen, Orten und Ereignissen, von denen wir sonst nie erfahren würden und laden uns zu einer Reise in die Vergangenheit und zur Entfaltung unserer Phantasie ein. Doch was wäre, wenn es tatsächlich möglich wäre, eine Reise in den Moment zu unternehmen, der festgehalten wurde? Das ist eine Frage, der Akram El-Bahay in seinem Roman nachgeht und daraus eine spannende und actionreiche Geschichte macht, die viel mehr zu bieten hat, als man auf den ersten Blick vermuten würde.
Für Fans des Genres, die mehr Wert auf Action als auf eine Liebesgeschichte legen, ist „Magische Bilder“ eine tolle Urban Fantasy, die sich auf alle Fälle lohnt. Die Magie des Buches hat mich voll und ganz abgeholt und überzeugt. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung!